Forderung der Jusos Rhein-Sieg wird endlich umgesetzt

Bereits im Juni 2010 beantragten die Jusos Rhein-Sieg gemeinsam mit der SPD-Kreistagsfraktion, dass Absolventinnen und Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) an den Förderschulen im Rhein-Sieg-Kreis eine angemessenere Vergütung für ihre Arbeit bezahlt werden soll. Im Vergleich zu ebenfalls beschäftigten Zivildienstleistenden und Freiwilligen anderer Träger (z.B. in Bonn) fiel das gezahlte „Taschengeld“ mit 180 € monatlich mehr als dürftig aus und zeugte mehr von Missachtung der freiwilligen Arbeit als von wirklicher Anerkennung. Besonders unangemessen musste die finanzielle Vergütung erscheinen, wenn die Freiwilligen des Kreises auf ihren Bildungsseminaren von Freiwilligen des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Bonn erfahren mussten, dass dort für die gleiche Leistung fast 200 Euro mehr im Monat gezahlt wurden.

Die Kreisverwaltung lehnte eine Erhöhung zunächst ab. Man schätze zwar die Arbeit der Freiwilligen, müsse aber auf den Haushalt achten. Die von den Jusos geforderte Erhöhung von 180 € auf mindestens 350 € hätte den Rhein-Sieg-Kreis aber wohl kaum in den finanziellen Ruin getrieben. Auch Abgeordnete von CDU und FDP bewerteten die Leistungen des Kreises als ausreichend. Mehr zahlen wollte man nur in dem Falle, dass sich nicht mehr genügend Freiwillige zu den bestehenden Bedingungen, also ca. einem Euro pro Stunde für eine anstrengende, anspruchsvolle und gesellschaftlich sehr wichtige Aufgabe, fänden.

Erfreut konnten die Jusos Rhein-Sieg nun erfahren, dass ihre Forderung jetzt doch umgesetzt wird. Durch den Wegfall des Zivildienstes werden mehr freiwillige Helferinnen und Helfer gebraucht. Um die Vergütung dem Niveau des neuen Bundesfreiwilligendienstes anzupassen, steigen nun auch die monatlichen Zahlungen an die FSJ`ler/Innen auf 300 Euro. Das Geld dafür kommt allerdings nicht vom Kreis, sondern großenteils aus Bundesmitteln.

„Von Anfang an hat man rein wirtschaftlich argumentiert, nach dem Motto: Solange sich noch Leute finden, zahlen wir nicht mehr. Das war falsch und hat die Leistungen der jungen Freiwilligen für den Kreis völlig missachtet. Sobald die Freiwilligen nämlich auch ausschließlich wirtschaftlich gedacht hätten, hätten sie dem Rhein-Sieg-Kreis kündigen müssen. Auch wenn man dem SPD-Antrag nicht zustimmen wollte, freuen wir uns, dass die Verwaltung jetzt doch zu einer Erhöhung durch die geänderten Bedingungen gezwungen wurde“, erklärt Mario Dahm für den Juso-Kreisvorstand.

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